Inzwischen sind die aufgeweichten und kalten Klappern wieder einsatzbereit und dem Bericht über unseren Auftritt in Graz steht nichts mehr im Weg.
Die Wettervorhersage
für das Graz Wochenende verhieß nichts Gutes. Von Mittwoch weg war klar, dass
mit einem Altweibersommertag nicht zu rechnen ist. In der Nacht von Samstag auf
Sonntag regnete es sich mehr oder weniger stark ein. Nichts desto trotz standen
Christian K. und Heinzi D. pünktlich um 6.55 Uhr vor der Tür, um mich
abzuholen. Weiter ging es zur Lagerhaustankstelle, wo Hardti und Wolfi St.
unter dem großen Überdach wettergeschützt warteten. Ulli wurde verabschiedet
und schon befanden wir uns auf der Autobahn. Christian musste in der Nacht
Schmerzmittel (in Pillenform) einwerfen und spielte mit dem Gedanken bei Bedarf
auf den Halbmarathon zu verkürzen.
Auf der Fahrt wurden
die Medaillenchancen bei den Kärntner Meisterschaften durchgespielt. Laut KLV
waren 12 Teilnehmer genannt. Aufgrund des Wetters war es kaum vorstellbar, dass
noch Nachnennungen erfolgt waren. Somit stellte der HSVK mit fünf Athleten die
stärkste Abordnung.
Souverän
parkte Christian das Auto 300 Meter vor dem Start – Zielgelände ein. Mit einem
perfekten Zeitpolster ausgestattet marschierten wir zur Oper. Nachdem noch
nicht allzu viele Starter da waren, fanden wir einen geschützten Platz vor dem
Haupteingang. Peter und Marco W. hatten sich dankenswerter Weise bereit erklärt
unsere Startunterlagen schon am Vortag zu besorgen. Somit fiel ein großer
Brocken für uns weg. Nachdem die erste Pinkelrunde erledigt und noch immer ein
Zeitpolster bis zum Eintreffen von Marco und Peter vorhanden war, gingen wir
zum Auto zurück, um uns umzuziehen. Jeder suchte sich einen überdachten
Hauseingang, um nicht schon vor dem Startschuss aufgeweichte Zehen zu haben.
Die Kleiderwahl reichte von lang – lang über kurz – kurz. Schon klingelte das
Telefon, Peter und Marco waren eingetroffen und hatten Wolfi bei der Oper
entdeckt. Da es nur mehr eine halbe Stunde bis zum Start des Marathons dauerte,
wuselte es inzwischen nur so von Läuferinnen und Läufern. Leider hat es der
Veranstalter nicht geschafft, ein Zelt für die Starter zur Verfügung zu stellen.
Die letzten Vorbereitungen erledigten wir bei der Kleiderabgabe auf engstem
Raum. Eingehüllt in Plastiksäcke und nicht sonderlich motiviert standen wir im
Startblock. Schon ging’s los. Marco als Halbmarathoni gefolgt von Wolfi, Peter,
Hardti. Heinzi, Christian. Meine Wenigkeit bildeten den Abschluss. Die ersten
Kilometer konzentrierte ich mich darauf, nur von oben nass zu werden. Trotzdem
gelang es anderen Athleten immer wieder beim Überholen oder Überholt werden
eine der vielen Lacken zielsicher und in Elefantenmanier zu treffen und meine
Schuhe anständig zu duschen. Bei der ersten Wende noch immer das gleiche Bild,
Marco, Wolfi, Peter, Hardti und Heinzi rauschten mir entgegen und Christian
drückte von hinten. Trotz des ungemütlichen Wetters waren
doch sehr viele
Zuseher an der Strecke. Die vielen Musiker waren auch sehr motivierend.
Speziell „Elvis“ war auch sehr ausdauernd und sorgte mit Schirm bis zum Schluss
mit heißen Rhythmen für Stimmung. Nachdem die Halbmarathonis ihre Strecke
bewältigt hatten, war viel mehr Platz auf der zweiten Runde. Bei der Wende auf
Höhe km 24 führte Wolfi noch immer mit einem satten Vorsprung von über zehn
Minuten und lockerem Schritt gefolgt von Peter, Hardti und Heinzi die
Vereinswertung an. Christian war auch noch im Rennen. Marathonis kennen keinen
Schmerz. Mittlerweile standen nur mehr wenige Zuschauer an der Strecke.
Trotzdem rollte es bei mir noch recht gut. Auch mit dem Regen hatte ich mich
abgefunden. Ab km 35 wurde mein Schritt jedoch etwas langsamer. Bei einem Abschnitt
mit Gegenwind hatte ich auf einmal ein ganz komisches taubes Gefühl in den
Oberschenkeln. Doch bei der Kehre auf Höhe km 38 erblickte ich Hardti. Keine 5o
Meter vor mir. Jetzt erkannte er mich auch. Ich spürte förmlich wie sich seine
Gedanken überschlugen. Neu motiviert, entschloss ich mich nicht gleich
vorzustürmen, sondern die nächsten vier Kilometer für den Überholvorgang
einzuplanen. Damit verschätzte ich mich allerdings anständig. Bei km 40 war ich
keine zehn Meter mehr entfernt als Hardti den Turbo zündete. Plötzlich wurde
der Abstand erschreckend schnell größer. Im Ziel hatte er mir auf die letzten
zwei Kilometer eine Minute abgenommen. Gratulation! Auch an die restlichen
Kollegen. Alle konnten mit beachtlichen Zeiten finishen. Einzig Marco hätte bei
besserer Startblock Einteilung noch etwas auf die 1:24 beim Halben drauflegen
können. Im Ziel fanden wir zum Glück Platz in dem kleinen Verpflegungszelt. Mit
Suppe und Gebäck kamen wir wieder zu Kräften. Und nachdem wir die Kleidung
gewechselt hatten, war die Läuferwelt wieder in Ordnung. Nachdem Christian
beschlossen hatte, gute drei Stunden kalte Dusche mit fünf Minuten heißem
Wasser abzuschließen, trafen wir uns beim Auto. Wolfi verzichtete bei der
Heimfahrt auf die kuschelige Rückbank und leistete stattdessen Peter
Gesellschaft. Mit g‘scheitem Reden und viel Gelächter verging die Heimfahrt wie
im Flug, und schon befanden wir uns bei der letzten Labestation, der Griffner
Rast „Mochoritsch“, um die Speicher wieder aufzufüllen. Abschließend kamen alle
zu dem Schluss, dass es wie immer ein Erlebnis war. Wobei sich auch die
Medaillenausbeute sehen lassen kann. Wolfi St., und Hardti Gold in den
Altersklassen und in der Mannschaft, Peter W. Silber in der Altersklasse und
Gold in der Mannschaft, Christian K. Silber und Michael H. Bronze in den
Altersklassen.
Verdächtig
auch die Steigerung von Heinzi D., der sein Ergebnis von Wien um eine halbe
Stunde pulverisierte. (Vermutlich hatte er inzwischen schon Besuch von Prof.
Hans Holdhaus) ;-)
Abschließend
noch ein großes DANKE an Christian K. für die ausgezeichnete und sichere Fahrt,
sowie an Marco und Peter W. für das Besorgen der Startunterlagen.
Schönen Tag
Michi
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