Großglockner Berglauf 2016
Nach dem Wintereinbruch am Freitag und Samstag in den Bergen
fielen die Wettervorhersagen für den Sonntag wieder etwas positiver aus. Wenn
schon keine sommerlichen Temperaturen angesagt wurden, sollte es zumindest
trocken sein. Pünktlich um 05.50 Uhr klingelten Christian K. und Heinzi D. an
meiner Tür. Rucksack und Tasche in den Kofferraum und schon waren wir auf der
Autobahn Richtung Mölltal. Verkehrsmäßig war um die Zeit noch nichts los und
wir kamen gut voran. Für Christian und Heinzi war es das erste Antreten in
Heiligenblut. Mit g‘scheid Reden verging die Fahrt recht schnell. Nur
vereinzelte Tropfen auf der Windschutzscheibe machten zwischendurch ein
bisschen nachdenklich.
Kurz vor 08.00 Uhr zog Christian den Schlüssel aus dem
Zündschloss. Die Beine fühlten sich nicht gerade locker an. Aber der
Zeitpolster bis zum Start des Großglockner Berglaufes war mit 1 ½ Stunden
perfekt ausgelegt. Wir besorgten in Ruhe die Startunterlagen und begrüßten den
einen und anderen Athleten. Sogar der Besuch am Topferl verlief stressfrei. Inzwischen
war auch Wolfi Str. mit Familie eingetrudelt. Kurze Begrüßung und zurück zum
Auto, um uns umzuziehen. Ein Foto mit Wolfi haben wir leider nicht geschafft.
Er war wie immer viel zu schnell unterwegs. Inzwischen waren die Beine auch
schon wieder aufgelockert. Statt Sonne gab es immer wieder leichten
Nieselregen. Die Zeit verging wie im Fluge und schon rief der Sprecher die
Läufer in den ersten Startblock. Plötzlich verschaffte sich die Sonne Platz und
strahlte auf das Startgelände. Schon ging es los. Auf den ersten hundert Metern
wurde wie immer überholt wie bei einem 5 Kilometerrennen. Allerdings war auf
dem Asphaltabschnitt bei einigen schon die Luft draußen und wandern war
angesagt. So hinauf auf die Schotterstraße, der erste deftige Anstieg trieb den
Puls in die Höhe. Danach ein flacher Abschnitt bis zum Trogtal dann folgte ein
recht schmaler aber dafür steiler Steig. Hier war überholen nur schwer möglich.
Die Temperaturen waren bis zur Baumgrenze sehr gut. Aber kaum war diese
erreicht, fuhr der scharfe Wind den erschöpften Körpern durch und durch. Auch
begann immer wieder leichter Nieselregen. Viele kleine Rinnsale und die nassen
Steine verlangten auf den schnellen Abwärtspassagen die volle Konzentration.
Recht schnell ging es über die Brücke beim Margaritzenspeicher und nach dem
letzten Flachstück warteten die gefürchteten kraftraubenden Stufen unterhalb
der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. Zeitlich lag ich zwar recht gut, allerdings
wollte ich (no na wer nit) etwas schneller sein. Die Zweistundenmarke war nicht
in Gefahr. Die Oberschenkel waren mehr denn je gefordert und glühten förmlich.
Der Sprecher sorgte für Stimmung und motivierte die Läufer zusätzlich. Aufgrund
des schlechten Wetters hatte sich verständlicher Weise nur ein kleiner harten
Kern an Zuschauern eingefunden. Noch einmal die Kräfte aktiviert und die
letzten 50 Meter flott ins Ziel gesprintet. Erschöpft aber glücklich die
Medaille und Finisherdecke in Empfang genommen. Wolfi gratuliert und Ulli begrüßt.
Nachdem Wolfi schon ein paar Minuten vor Ort war, hatte er schon einen guten
Überblick und versorgte mich mit einem großen Becher Tee. VIELEN DANK noch
einmal. Obwohl regengeschützt, wurde es immer kälter, also Zeit die nassen
Sachen zu wechseln. Im ersten Stock des Parkhauses holte ich meinen Kleidersack
und dort traf ich auch Erich T. Trocken und warm angezogen löste ich den
Verpflegungsgutschein ein. Heinzi D. und Christian K. gesellten sich zu mir,
somit waren wir komplett. Trotz der vielen vom Veranstalter aufgestellten
Gasheizern, war es nicht so einladend wie in den letzten Jahren. Der Sprecher
kündigte den Sieger, der mit den Glockner Heroes erst lange nach der letzten
Startwelle in Rennen geschickt wurde, an. Also raus in den Regen. Schon beeindruckend
wie hoch das Tempo der ersten zehn Läufer auf dem letzten Abschnitt noch war.
Mehr wollten wir uns beim besten Willen nicht ansehen. Wind und Regen wurden
hier oben immer stärker. Nur ein paar hundert Meter weiter beim Busparkplatz
war es schon angenehmer. Wir drückten uns in den nächsten Bus und mit jeder
Minute wurde es wärmer. Beim Ausstieg in Heiligenblut war wieder Sommer. Die
Sonne strahlte wieder und der Wind war erträglich. Die Rucksäcke in den
Kofferraum und schon brachte uns Christian wieder sicher nach Hause. Vielen
Dank!
Abschließend ein Lob an den Veranstalter (fürs Wetter kann
er nichts), Gratulation an die Kollegen und restlichen Finisher. Auf alle Fälle
ein Lauf, den man gemacht haben sollte.
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