Die
Reise der HSVler ins Ländle
1.
Einleitung
„Harti, bitte schreib du diesmal den
Bericht“ – so die Bitte von Michael, der ich natürlich gerne nachkommen. „Na,
bitte nit. Wer was wos do wieda drinsteht“ – die Bemerkung von Peter zu diesem
Unterfangen.
Ich garantiere nur die Wahrheit zu
erzählen. Natürlich lässt mit zunehmenden Alter einerseits das
Erinnerungsvermögen nach, andererseits gibt es immer wieder unterschiedliche
Blickweisen auf verschiedene Eindrücke.
2.
Die
Vorgeschichte
Nachdem ich mit Ingrid bereits im
Bregenzerwald das schöne Mellau unsicher gemacht habe, habe ich mit
Nennungsschluss die Teilnehmerliste für die Meisterschaften studiert. Es gab
zwar insgesamt EINE männliche Meldung eines Kärntner Athleten, der dann aber
letztendlich gar nicht startete, unsere Sektion schien aber nicht auf.
Auf meine Rückfrage, ob das ja eh nichts
macht, dass wir nicht drinstehen musste ich erfahren, dass aus Gründen der
Geheimhaltung (die Anderen sollen nicht wissen, dass wir mit kolossaler Stärke
anrücken) mit forcierter Nachmeldung durch Michi gearbeitet wird.
Längere Telefonate mit verschiedenen
Stellen haben letztendlich gefruchtet und wir waren mittendrin. Die
Startnummernabholung hat den Erfolg bestätigt. Es gab keine Probleme.
3.
Der
Vortag
Meine vorgezogene Anreise hatte den
Vorteil, dass ich die Zimmer übernehmen und Startnummern abholen konnte,
während die Anderen noch unterwegs waren. Als Gaststar war auch Elisabeth Starz
vom LV-Vitus vertreten (sie wurde allerdings regelkonform angemeldet, konnte
die Gegnerinnen somit nicht mit ihrer Teilnahme überraschen).
Nach einer staubedingten etwas in die
Länge gezogenen Anreise trafen wir uns vor der Kaserne. Rasche Absprachen mit
der Wache und das Ausfüllen einer Liste sollten für die nächsten Tage das
problemlose Betreten der Kaserne ermöglichen.
Danach ab zur Pasta Party. Hervorragende
Vollkornnudeln, al dente, die zweite Portion als Nachschlag ohne Kupon (i hob
kaum die erste wegdagessn) – es ist erstaunlich welche Nudelmengen
Marathonkollegen (z.B. Peter oder Michi) so vernichten können.
Ein kurzer Besuch der Seebühne als
kultureller Höhepunkt, war allerdings nicht so schwer, da sich dort die gesamte
Anmeldung samt Marathonmesse und Pasta Party abspielte. Danach endlich der
Marsch in die Innenstadt zum Bierlokal. Auf Grund der Gruppengröße war es gar
nicht so einfach einen Platz zu finden. Daher letztendlich ein Cafe, in welchem
es !!!!!NUR KLEINE BIERE!!!!!! gab. Peter hat mit einer Zwillingsbestellung
noch gerade so die Kurve gekratzt.
Nachdem man ja nach zwei Riesenportionen
Nudeln vor einem Marathon trotzdem immer hungrig ist, der Versuch in einer
Pizzeria unterzukommen. Die angesprochene
Gruppengröße hat auch dieses Unterfangen
erschwert.
Nachdem wir von vornherein festgelegt
haben: „Drausn sitz ma sicha nit“ fanden wir uns vor dem Lokal unter einem
sogenannten „Wärmeschwammale“ wieder. Diese Geräte haben die Eigenschaft sehr
punktuell zu wärmen, oder auch nicht. So gab es von „poa is mia has – Peter (am
nächsten Ta auch mit Foto bewiesen)“ bis „ma is des kolt - Elisabeth“ die
verschiedenen Kommentare zur Lokalität. Es gab große Biere und auch Pizza.
Geschmacklich nicht schlecht, allerdings bei einer Person mit größeren
Nachwirkungen am Folgetag.
Der Rückmarsch in die Kaserne war noch
trocken – dies änderte sich jedoch für die weiteren beiden Tage rapid.
4.
Auf
zum Start
In der Früh beim Aufwachen so komische
plätschernde Geräusche vor dem Fenster. Der Blick hinaus die Bestätigung, es
scheint zu regnen. Michi war der Meinung: „I glab des tropft e lei von de Bama
oba.“ Irgendwie haben sie in Vorarlberg ganz komische Bäume. Die tropfen auch
dort, wo gar keine stehen – bei uns heißt sowas Regen.
Nach längerem Zögern, irgendwie war die
Motivation nicht so recht vorhanden – dann doch die unmittelbare Vorbereitung
auf den Lauf.
Peter ließ uns an seiner besonderen Laufschuhhandhabung
teilhaben: „Schau wia i in die schua eineschlupf“. Das alles mit vorbereiteter
Masche ohne die Schuhbänder zu berühren. Später werde ich noch über den Erfolg
dieser Methode berichten, vielleicht sollte er bei den Zwillingen eine
Schuhbandknoteneinweisung absolvieren.
Frühstück beim Sutterlütty, war als
einziges offen, daher gab es wenig Alternativen. Eine Kassa offen, die
Kassiererin war auch für die Zubereitung von Frühstück und Kaffee (mit einer extra
langsamen Maschine) zuständig. Neben längerer Warterei hatte hier Didi kleine
Probleme im Umgang mit Flüssigkeiten.
Die Anreise nach Lindau erfolgte mit dem
Zug. Es schien, dass alle Starter diesen einen Transport in Anspruch nehmen
wollten. Der Bahnsteig war schwer überfüllt und Wolfi hatte mit den
Nachwirkungen der Vortagespizza zu kämpfen. Früher einmal wurde eine derartige
Attacke mit „Chemischer Kampfführung“ bezeichnet, welche mittlerweile geächtet
ist. Der Vorteil war ganz plötzlich sehr viel Platz.
5.
Der
Lauf
Irgendwie sind Marathons ja alle gleich.
Ein bisschen über 42 km lang, mit Start, Ziel und Strecke.
Was war hier erwähnenswert. Eine schöne
Streckenführung. Es war nass, kühl und windig. Die Organisation auf der Strecke
in Ordnung. Das besondere Flair mit den drei Ländern. Die Freundlichkeit und
Begeisterungsfähigkeit der Schweizer.
Leider konnte die Zielorganisation nicht
ganz mithalten. Es gibt leider keine Schlechtwettervariante. Es gibt eine sehr
umfangreiche Ziellabe, aber wer will schon in Regen und Kälte dort herumstehen.
Die große Mühe, die sie sich angetan haben war dadurch beinahe umsonst.
Über Resultate wurde ja bereits
ausführlich berichtet.
6.
Die
Nachbereitung
Elisabeth ist uns allen um die Ohren
gelaufen und hat ihre Altersklasse bei den ÖM gewonnen – hier nochmals eine
herzliche Gratulation.
Leider hat es zwischenzeitlich bei der
Wache eine Dienstablöse gegeben. Unsere Zutrittszauberliste war ganz plötzlich
wertlos. Gemäß neuer Wache gibt es da irgendeinen Oberstleutnant aus Kärnten,
der mit ein paar Leuten einfach so in die Kaserne will. Mit einem klärenden
Gespräch konnte letztendlich doch eine Lösung gefunden werden.
Der Abend verlief wirklich ereignislos.
Pizzeria Indoor, es wurde für uns ein eigener Tisch zusammengetragen, die Pizza
hervorragend, genügend Bier gab es auch.
7.
Die
Rückreise
Am Montag Rückgabe der Zimmer. Danach die
Entscheidung in Bregenz zu frühstücken. In dieser Stadt gibt es ca. so um die
150 hervorragende Bäckereien. Es ist uns mit aller Anstrengung gelungen ein
Lokal zu finden, das nicht diesen Kriterien entsprach.
Na ja – es hat etwas zu essen und trinken
gegeben. Man muss auch einmal die anderen Seiten einer Stadt kennenlernen.
Die Heimfahrt regnerisch, bei München mit
Wolkenbruch. Der Vorteil ist, man muss immer konzentriert fahren.
Rast in „Hermanstätten“, jener Raststätte
in Eben im Pongau, wo bei einer Fahrt mit Hermann Pflichthalt ist.
Eintreffen in Kärnten bei Sonnenschein.
8.
Zusammenfassung
Die Reise war insgesamt erfolgreich.
Vielleicht nochmals das Ergebnis der Kärntner Meisterschaften im Detail:
ü Wolfi – Erster,
Michi – Zweiter, Peter – Vorletzter, Gerhard - Vierter
Was haben wir aus der Reise gelernt:
ü Peter sollte
lernen die Schuhbänder richtig zuzubinden. Durch die ihm eigene Methode könnten
durch Rutschbewegungen zwischen Fußsohle und Schuh Blasen an den Füßen
entstehen. In diesem Fall sogar eine etwas größere, aber sehr sehr schöne
Blutblase.
ü Michi sollte
versuchen seine Kappe so zu versorgen, dass durch das Hineinstecken in die Hose
keine Reibstellen entstehen. Das Blut in der Wäsche geht so schwer heraus.
ü Wolfi müsste mehr
auf gesunde Ernährung schauen. Weitere chemische Angriffe könnten ihn mit dem
Völkerrecht in Konflikt bringen.
ü Diddi – huldvolles
Schweigen (altersbedingt)
ü Elisabeth war als
Gast und erfolgreichstes Mitglied der Reisegesellschaft eine Aufwertung.
ü Gerhard – immer und
überall tadellos (was denn sonst) 😊
1 Kommentar:
...der "Gaststar" bedankt sich ganz herzlich, war ein tolles Erlebnis mit euch Burschen und wenn wieder mal, dann bitte "nit soooo kolt" unterm Wärmeschwammerl. Hoffe, der rotunterlaufene Punkt an der Fußsohle, war ohne ein Großaufgebot an chirurgischen Kräften wieder in den Griff zu bekommen....grins GRATULATION und DANKESCHÖN
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